Heute ging es mit leichter Verspätung gegen eine leicht ersatzgeschwächte Mannschaft aus Bernkastel. Wir waren wegen Fehlen unseres Spitzenmanns Jochen dann auch leicht ersatzgeschwächt. Im letzten Jahr haben wir auswärts gegen die Mannschaft eine hohe Klatsche bekommen, heute sollte die Revanche ein besseres Ergebnis bringen.

Mit kurzer Verspätung begann gegen 10.15 Uhr der Mannschaftskampf. Gleich zu Beginn wurden wir von den Gästen für unsere schönen neuen Räumlichkeiten gelobt – im Vergleich zu den bisherigen Räumlichkeiten in der Schule in Jünkerath ein „Quantensprung“ …

Gut motiviert ging es dann los. Der Bernkasteler Jugendspieler und großes Nachwuchstalent Lev Yankelevich war die Enttäuschung anzusehen, dass er nicht die Gelegenheit hatte, wie im Vorjahr gegen Jochen antreten zu dürfen.

Aus der Eröffnung heraus sah es nach einiger Zeit an allen Brettern recht passabel aus. Den Anfang im Punktereigen machte Hans Feldges an Brett 5. Sein Gegner opferte in der Eröffnung Material, aufgrund einer geschickten Abwicklung konnte Hans dabei einen Läufer gewinnen, musste aber einen Bauernverlust hinnehmen. Der Materialvorteil wurde schön ins Endspiel verwaltet, sodass gegen 12.00 Uhr der erste Jünkerather Brettpunkt eingefahren wurde. Die Siegesserie von Hans geht somit weiter …, der Brettmeistertitel dürfte ihm kaum mehr zu nehmen sein. Der Berichterstatter spielte – nach einer bislang total verkorksten Saison - an Brett 1 gegen den DWZ-mäßig weit höher eingestuften Jugendspieler mit Schwarz eine interessante Partie. Weil gegen eine Eröffnungsregel verstoßen wurde – zu viele Damenzüge – entstand ein Entwicklungsnachteil – aber eine dennoch äußerst interessante, offene Partie mit beiderseitigen kombinatorischen Möglichkeiten. Nachdem Weiß den Druck erhöht hatte, fand die Partie unter dem Stichwort „Damenfang“ am Königsflügel dann doch ein jähes Ende, sodass es um 12.15 Uhr der erste – und heute einzigste – Verlustpunkt auf Jünkerather Seite zu verschmerzen war. Immerhin musste die gegnerische Nr. 1 „arbeiten“ und hat ja auch eine Menge Bedenkzeit investiert, sodass die Partie kein Spaziergang war.

Manfred Saxler absolvierte heute erst seine 2. Partie in der laufenden Bezirksliga-Saison. Aus der Eröffnung heraus hatte er an Brett 6 eine aussichtsreiche Stellung. Nach Generalabtausch aller Schwerfiguren bot er gegen 12.40 Uhr in ausgeglichener Stellung – nicht ganz regelkonform (bei generischem Zugrecht) - remis an, der Gegner spielte kurz weiter und bot selbst später Remis an, was Manfred dann direkt annahm. Holger Kumm erreichte an Brett 2 schnell positionelle Stellungsvorteile und gewann einen wichtigen Bauern auf f7 … später gewann er noch weitere Bauern dazu, verlor aber irgendwo im Mittelspiel einen Läufer (wo genau, hab ich auch nicht mitbekommen). Sein Gegner kam in hochgradige Zeitnot und bot in nicht ganz klarer Stellung remis an. Holger erkundigte sich beim Mannschaftsführer, spielte weiter und konnte am Damenflügel seine beiden Freibauern (Bauernwalze) gegen den gegnerischen König und Dame mobilisieren und den Druck erhöhen. Ein nicht regelkonformer Zug des Gegners musste zurückgenommen werden. Nachdem der gegnerische Läufer erobert wurde und noch ein paar Tricks eingebaut wurden, stand hier gegen 12.40 Uhr der nächste volle Punkt für Jünkerath im Spielbericht. Bastian Bischof spielte an Brett 8 eine Interessante Partie und konnte in der Eröffnung auf f7 einen Bauern gewinnen und den gegnerischen König bedrängen. Hier war sicherlich noch mehr drin, was eine Analyse der Partie noch zeigen wird, allerdings verflachte die Partie weiter und nach Abtausch vieler Figuren verwaltete Bastian einen gesunden Mehrbauern bis ins Endspiel. Dort hat er dann – ohne jegliches Risiko eingehen zu wollen, im Mannschaftssinne - Remis angeboten, was der Gegner annahm. Auch Martin Stadtfeld spielte an Brett 4 eine offensiv angelegte Partie und konnte beim Übergang ins Endspiel einen Bauern auf h6 gewinnen. Mit jeweils noch Dame und beiden Türmen auf dem Brett sowie Bauern auf beiden Flügeln war die Stellung noch nicht klar gewonnen. Nach Abtausch der Damen und eines Turmes bot der Gegnerische Spieler remis an, was Martin – nach Überprüfung des Mannschaftsstandes – annahm („Turmendspiele sind immer Remis“ … Mehrbauer hin oder her …). Hans Jürgen von Bohl hatte an Brett 7 mit Schwarz lange Zeit eine sehr gedrückte bzw. passive Stellung. Sein Gegner griff beherzt an und platzierte einen unangenehmen Turm auf e6. Er opferte die Qualität, gewann dafür zwei Bauern und die Initiative. Die Partie war bis zum Schluss unklar, vielleicht etwas besser für den Jünkerather Spieler (nach geplantem Damen- und Figurentausch hätte sich möglicherweise die Qualität durchgesetzt). Wegen aufkommender Zeitnot beim Spieler der gegnerischen Mannschaft kam eine gewisse Spannung auf. Letztendlich wurde gegen 14.10 Uhr die Partie durch Zeitüberschreitung für Hans-Jürgen von Bohl bzw. die Jünkerather Mannschaft entschieden (ein gegnerischer Zug fehlte), womit auch der Mannschaftssieg perfekt war. Damit war es für Hans-Jürgen bereits die zweite Partie in der laufenden Saison, welche durch Zeitüberschreitung gewonnen wurde. Auch hier hielt die Siegesserie mit Kurs auf den entsprechenden Brettmeistertitel …

Lothar Schun war an Brett 3 sichtlich erleichtert, nicht mehr den entscheidenden Punkt (bzw. halben Punkt) beisteuern zu müssen. Er hatte eine sehr geschlossene Stellung gegen einen beherzt aufspielenden Gegner zu verteidigen. Ein zwischenzeitliches Remisangebot lehnte der Gegner eiskalt ab, sodass die Partie noch gut eine Stunde bis kurz nach drei weitergekämpft wurde. Der gegnerische Freibauer war dabei nicht genug, da Lothar mit aktiver Turm- und Damenstellung etwas Gegenspiel hatte und die gegnerische Dame von Lothars Turm des öfteren befragt wurde und beiderseits entsprechende Drohungen auf dem Brett waren (u.a. weiße Grundlinienschwäche / und mögliches Abzugsschach bei Schwarz). Der Gegnerische Spieler stellte um kurz nach 3 seine Gewinnversuche ein, sodass nach dessen Remisangebot der Mannschaftskampf mit 5 zu 3 letztendlich souverän gewonnen wurde und damit die letztjährige Niederlage egalisiert wurde. Der Sieg hätte – mit ein wenig Glück/Mut - durchaus noch höher ausfallen können, wenn Bastian im Endspiel an Brett 8 nicht der Mut verlassen hätte und Martin (wie der Gegner meinte) in seiner Partie an Brett 4 mögliche Gewinnchancen (besser) genutzt hätte …, aber egal. Wir können mit dem Mannschaftsergebnis zufrieden sein – auch mit einer interessanten Partie des Berichterstatters – trotz Niederlage.

Mit dem Ergebnis haben wir uns vor dem letzten Spieltag sehr fest auf dem 3. Tabellenplatz etabliert und können befreit – ohne jegliche Abstiegs- bzw. Aufstiegsambitionen – zur Zentralrunde bei der SG Trier (gegen PST Trier I) antreten.

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SC Jünkerath Köspr.Bernkastel53
1 Densing,Gerd - Yankelevich,Lev 0 1
2 Kumm,Holger - Laux,Alexander 1 0
3 Schun,Lothar - Reichert,Helmut ½ ½
4 Stadtfeld,Martin - Ehlen,Ralf ½ ½
5 Feldges,Hans - Hoffmann,Siegfried 1 0
6 Saxler,Manfred - Müllen,Erhard ½ ½
7 von Bohl,Hans-Jürgen - Weber,Albert 1 0
8 Bischof,Bastian - Heinrich,Thorsten ½ ½