Am heutigen Sonntag feierte der SC Jünkerath e.V. in Lissendorf im Jugend- und Dorfgemeinschaftshaus in Lissendorf sein 40-jähriges Vereinsjubiläum.
Höhepunkt war das Simultanspiel von Schachgroßmeister Georg Meier an 21 Brettern.
Nach netten Begrüßungsworten und Ansprachen begann gegen 10.25 Uhr das Simultanspiel mit Georg Meier. In Lissendorf konnten neben Vereinsmitgliedern und Spielern der ersten, zweiten und dritten Mannschaft auch Spieler aus dem Nachbarverein in Prüm und Jugendspieler aus Bitburg und Trier begrüßt werden. Weiterhin einige Eltern der Jugendspieler, welche später mitfieberten. Ebenso kamen aus dem benachbarten Nordrhein-Westfalen aus Erftstatt Spieler im Gefolge von ehemaligem Vereinsmitglied Werner Baumgarten angereist, sodass ein interessanter Spielermix zwischen jung und alt, aus der Region und etwas weiter entfernt vertreten war. Ute Braunecker - lange Zeit auch aktive Vereinsspielerin in unserem Schachclub war die einzigste Schach spielende Frau in Lissendorf am heutigen Tage. Für das leibliche Wohl war auch bestens gesorft durch belegte Brötchen, Kuchen und Getränke. Dank auf diesem Wege insbesondere an Ouan Schun und Maria Leeser.
Nach kurzer Erläuterung der Regeln - u.a. die Möglichkeit, bis zu zwei Mal in der Partie den Großmeister "vorbeizuwinken" bzw. zu "passen", um eine Runde länger am aktuellen Zug überlegen zu können - begann Georg schnellen Schrittes das Simultanspiel. Er hatte an allen Brettern weiß und eröffnete sehr abwechslungsreich mit 1. d4, e4 oder Sf3 ... Es entstanden viele interessante Partien und Stellungen. Die erste Partie endete nach gut einstündiger Spielzeit mit dem ersten Sieg des Großmeisters. Kurz darauf war am Brett von Werner Baumgarten eine Menge los, als sich eine taktisch hochinteressante Stellung entwickelte und zwischenzeitlich bis zu 3 schwarze Figuren hingen, der Amateurspieler aber entsprechende Drohungen gegen den weißen König hatte und die Bauernstruktur des GM etwas bedenklich aussah. Georg Meier schaute dann mal etwas tiefer in die Stellung rein und fand einen sehr interessanten Zug, welcher kurz darauf zum Partiegewinn führte. Nach mehr oder weniger kleinen und großen Fehlern/Ungenauigkeiten und mehr oder weniger deutlichen Materialnachteilen ging es auf einmal ganz schnell und der Schachprofi (bzw. Student) gewann eine Partie nach der anderen und die Runden wurden kürzer und schneller. Hartnäckiges Kämpfen nützte dann letztendlich nichts mehr, sodass gegen 13.05 Uhr ein mehr als eindeutiges Ergebnis von 21:0 zu Buche stand. Besonders hervorzuheben ist, dass der Simultanspieler in vielen Fällen kurz nach der Partie in der laufenden Runde eine kurze Analyse/Einschätzung folgen ließ und mal flugs Schlüsselstellungen aufbaute und zeigte, wo die Amateure die ein oder andere Chance ausgelassen hatte. So war z.B. in einer Endspielstellung von Ute Braunecker durch einen Trick ein "Bauernrückgewinn" drin und Erreichen einer absolut ausgeglichenen Endspielstellung. Am knappsten war nach Einschätzung von Georg wohl die Partie gegen den talentierten Jugendspieler Philipp Kossack aus Erftstatt, welche bis zum Schluss materiell sehr ausgeglichen war und nur durch einen Trick und geschickte Abwicklung in ein Bauernendspiel zu gewinnen war. Martin Stadtfelds Partie war eine der längsten - aber das Endspiel Turm gegen zwei Läufer bei jeweils 2 Bauern ist dann doch nicht so einfach remis zu halten.
Nach Beendigung aller Spiele bot Georg Meier an, eine kurze Fragerunde durchzuführen. Diese wurde gerne genutzt und es wurden von jung und alt, Spielern und Zuschauern viele interessante Fragen an Georg zum Thema Schach, Karriere, Studium in den USA usw. gestellt ... Es folgten zum Abschluss Autogramme und ein paar Gruppenfotos mit den jüngsten Teilnehmern der Simultanveranstaltung.
Hier eine große Fotoauswahl von einer gelungenen Veranstaltung des SC Jünkerath eV:
